Eine Anleitung zum Glücklichsein
Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.
– Hermann Hesse
Siehst du das auch so?
Was ist deine Idee von Glück?
Such nach einem Zitat, welches du gut findest und schreib es unten in die Kommentare!
Die Karte zeigt, wie die einzelnen Länder 2007 im Happy Planet Index abgeschnitten haben. Grün stellt den höchsten Wert dar und braun/rot den niedrigsten. Grau bedeutet es gibt keine belastbaren Zahlen.
Der HPI errechnet sich aus:
(Lebenszufriedenheit x Lebenerwartung x Ungleichheit)/ökologischer Fußabdruck
mehr Informationen und eine aktuelle Übersicht findest du hier:
Meinst du das sagt etwas darüber aus, wie glücklich die Menschen sind. Was könnten Gründe für die unterschiedliche Lebenszufriedenheit sein?
Ist es möglich eine Anleitung zum glücklich sein zu verfassen?
Probier es doch mal aus!
Vielleicht findest du auch eine passende Form für deine Anleitung.
- Eine klassische Schritt für Schritt Anleitung mit Definitionen…
- oder eine graphische Darstellung eines komplizierten Gedanken
- vielleicht ist es auch ein Bild
- oder ein Essay
- oder eine Werbung
- ein Film
- ein Plakat
- eine Szene
- ein Spiel
- eine Choreographie
- …
Die Frage wie ein glückliches Leben möglich ist, beschäftigt die Menschen schon sehr lange. Im folgenden findest du Zugänge zu verschiedenen philosophischen Positionen.
Wichtig: Du musst nicht alle für dich nutzen und kannst dir auch eigene erschließen. Bei Fragen, Problemen und Anregungen, wäre es toll, wenn du eine Mail an mich sendest. [Via Mail kann ich dir außerdem weitere Zugänge (vor allem Texte) schicken, die hier leider nicht veröffentlicht werden können]
- Hier ein Überblick:
- Eudämonismus
- ist eine Idee aus der Antike, die die Frage nach dem guten Leben mit der Frage nach dem Glück verbindet
- das altgriechische Wort eudaimonia bedeutet so viel wie Glück oder Glückseligkeit
- der Eudaimonismus wird in Bezug auf verschiedene antike Lehren bzw. ethische Theorien verwendet, die sich mit einer gelungenen Lebensführung auseinandersetzen, deren Ziel die Glückseligkeit ist
- ein wichtiger Vertreter ist AristotelesEudämonismus
- ist eine Idee aus der Antike, die die Frage nach dem guten Leben mit der Frage nach dem Glück verbindet
- das altgriechische Wort eudaimonia bedeutet so viel wie Glück oder Glückseligkeit
- der Eudaimonismus wird in Bezug auf verschiedene antike Lehren bzw. ethische Theorien verwendet, die sich mit einer gelungenen Lebensführung auseinandersetzen, deren Ziel die Glückseligkeit ist
- ein wichtiger Vertreter ist Aristoteles
- hier ein Interview mit Aristoteles:
- hier findest du die Nikomachische Ethik. Sie ist das zentrale Werk der Aristotelischen Ethik:
- wenn du dir grundlegende Ideen des Buches von einem Lehrer erklären lassen möchtest, kannst du dir dieses Video ansehen:
- Abschließend gibt es hier ein PDF, welches die wichtigsten Argumente Aristoteles aufschlüsselt sowie Text und Aufgaben bereitstellt
Hedonismus
- hedoné ist ebenfalls ein Wort aus dem altgriechischen und bedeutet Lust, Freude oder Genuss
- die antiken Vertreter des Hedonismus stellten das Streben des Menschen nach Lustgewinn in das Zentrum ihrer Überlegungen
- einen ersten Überblick kannst du dir hier verschaffen:
- oder noch etwas kürzer und prägnanter hier:
- einer der bekanntesten Vertreter des Hedonismus war Epikur
- Hier gibt es ein empfehlenswertes Radiofeature zu Epikur zum nachhören
- ein kurzes Quiz, in dem dein Wissen zu Epikur auf die Probe gestellt wird findest du hier:
- eine kurze Zusammenfassung zu Epikurs Glücksidee gibt es hier:
Stoa
- Stoa bezeichnete im alten Griechenland eine Säulenhalle
- die Bezeichnung Stoa für die philosophische Tradition geht auf die berühmte Säulenhalle des Lehrgebäudes der Stoiker zurück
- über die Zeit gab es einige einflussreiche Denker unter den Stoikern und ihre Ideen waren nicht immer die gleichen
- einige grundlegende Aspekte lassen sich aber trotzdem finden
- auch hier gibt es einen hörenswerten Radiobeitrag
- hier gibt es ein Video, das in Kürze wichtige Eckpunkte zusammenfasst:
- ein weiterer etwas ausführlicherer Audiobeitrag ist hier:
Utilitarismus
vielleicht hast du schon einmal das englische Wort utility gehört
es bedeutet Nutzen
im Utilitarismus steht der Nutzen unserer Handlungen im Mittelpunkt
zu ihren ersten Vertretern zählen John Stuart Mill und Jeremy Bentham
- eine kurze Definition findest du hier:
- ausführliche Informationen gut strukturiert und zusammengetragen gibt es hier:
- https://www.philoclopedia.de/was-soll-ich-tun/normative-ethik/utilitarismus/
- etwas angenehmer zu lesen hier im PDF: http://philopedia.net/2017/05/07/utilitarismus/?upm_export=pdf
- Dort findet ihr auch nützliche Verweise auf Originalquellen
- Die Entscheidungsregel des Utilitarismus lässt sich in einem Gedankenexperiment auf die Probe stellen:
- sie lautet: Das größte Glück (der größte Nutzen) für die größte Zahl an Menschen.
Was denkst du?
Lässt sich diese Situation entscheiden?
Wäre es einfacher, wenn du mehr Informationen über die beteiligten Personen hättest?
- Hier gibt es weitere Beispiele und du kannst auch selbst welche kreieren:
- Welche Glücksvorstellung steckt im Utilitarismus?
Existentialismus
„Der Mensch ist verurteilt, frei zu sein“
– Jean-Paul Sartre
- der Existentialismus ist eine philosophische Strömung, welche die Existenz des Menschen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellt
- berühmte Vertreter*innen sind Albert Camus, Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir
- einen ersten Überblick kannst du dir hier verschaffen:
- einen Radiobeitrag findest du hier:
- ein wirklich interessanter und sehenswerter Film zu Ideen des Existentialismus ist „Waking Life“ vielleicht hast du ja Lust und die Gelegenheit in dir mal anzusehen
- hier ein kleiner Ausschnitt:
„Der Kampf gegen den Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen“
– Albert Camus
- hier gibt es einen Einblick in Camus Überlegungen zum Absurden und zum Sinn des Lebens
- Einen Einblick in das Denken Sartres gibt das Gespräch dieser beiden:
- menschliche Bedürfnisse und Fähigkeiten
- unter diesem Punkt sollen die Ideen zweier Denker*innen vorgestellt werden, die bei der Frage nach dem guten/glücklichen Leben die menschlichen Bedürfnisse in den Blick genommen haben
- Abraham Maslow
- auf ihn geht die berühmte Bedürfnispyramide zurück, von der du bestimmt schon gehört hast
- wie viele Stufen sie enthält und wie diese bezeichnet sind unterscheidet sich je nach Darstellung
- Maslow selbst hat ursprünglich gar keine Pyramide entwickelt, sie wurde nachträglich zur Erläuterung verwendet und mehrmals angepasst
- die maslowsche Theorie ist so populär (vor allem in den Wirtschaftswissenschaften), dass es sehr viele Informationen im Netz gibt
- leider sind diese oft ungenau und haben Fehler
- hier gibt es einen Beitrag von einem Wirtschaftspsychologen:
- du musst dir nicht das ganze Video ansehen die grundlegende Idee wird in den ersten 5-8 Minuten erklärt
Martha Nussbaum
- während das Maslowsche Modell vor allem am Leben der Menschen in der „westlichen Welt“ orientiert war (das Streben nach Glück hängt eng zusammen mit individuellen und materiellen Erfolgen) versucht Martha Nussbaum eine globale Perspektive einzunehmen
- auf der folgenden Seite findet ihr einen passenden Text mit Aufgaben zur Erschließung sowie einer Musterlösung zur Überprüfung
- https://lehrerfortbildung-bw.de/u_gewi/ethik/gym/bp2004/fb2/2_analyse/6_nussbaum/
- Nussbaums Ansatz zielt also eher auf die Gestaltung politischer Institutionen ab
- sie nimmt dabei aber die Bedürfnisse des einzelnen Menschen als Voraussetzung
- für weitere Informationen zu Martha Nussbaums Ideen gibt es hier ein Interview mit ihr
- Zwischenbemerkung:
- Ist dir schon einmal aufgefallen, dass alle bisher genannten Ideen aus Europa oder den USA stammen?
- In Europa leben nicht einmal ganz 10 Prozent der Weltbevölkerung
- neben der „europäischen Geistesgeschichte“ gibt es überall auf der Welt verschiedene Gedanken dazu, was ein gutes Leben ausmacht und was glücklich macht
- durch koloniale und postkoloniale Strukturen ist es allerdings bis heute so, dass „wir in Europa“ nur wenig darüber wissen
- dieser Aspekt öffnet ein Thema für sich → wenn du dem nachgehen möchtest, melde dich gerne
- ein Material zum Thema Postkolonialismus soll noch folgen
- um diese Sammlung also um eine globale Perspektive zu bereichern, soll im folgenden auf die Idee des „Buen vivir“ eingangen werden
- wenn du weitere Ideen hast, gib uns einen Tipp
- Sumak Kawsay (Buen vivir):
- die Konzepte und Ideen, die unter buen vivir oder anderen Übersetzungen versammelt werden zeichnen sich dadurch aus, dass sie pluralistisch sind
- es gibt also komplexe Ideen ohne klare oder einheitliche Definition
- um dir einen Überblick zu verschaffen kann ich die folgende Broschüre empfehlen:
- das ganze Dokument ist sehr interessant, für ein erstes Verständnis eignet sich vor allem der Abschnitt ab Seite 20
- https://www.boell.de/sites/default/files/Endf_Buen_Vivir.pdf
- auch die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat eine Broschüre mit ausführlichen Informationen zusammengetragen
- https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Analysen/Analyse_buenvivir.pdf