Die moralische Natur des Menschen problematisieren

Zentrale Fragen:

Was ist der Mensch? Was kennzeichnet die menschliche Natur?

Was ist Moral?

Ist der Mensch ein moralisches Wesen?

Die Anforderungen aus dem Lehrplan:

  • die Ambivalenz der moralischen Natur des Menschen an Beispielen
    von Bosheit, Gleichgültigkeit und Hilfsbereitschaft erläutern
  • die anthropologische These von der Weltoffenheit des Menschen
    interpretieren
  • Moral als Kompensationsmechanismus für die mangelnde
    Instinktausstattung des Menschen analysieren
  • die Auswirkungen von Entfremdung und Instrumentalisierung des
    Menschen in der Wirtschaft und im Arbeitsleben diskutieren
  • die Beeinflussung des Moralverhaltens durch digitale Anreiz- und
    Überwachungssysteme skizzieren

Grundlegende Wissensbestände

  1. Antagonismus der ungeselligen Geselligkeit (I. Kant):
  • Immanuel Kant: Deutscher Philosoph, Begründer des deutschen Idealismus
  • „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“: Essay von Kant, behandelt die Rolle des Menschen in der Geschichte
  • Antagonismus der ungeselligen Geselligkeit: Menschliche Natur enthält sowohl soziale als auch egoistische Tendenzen
    • Geselligkeit: Streben nach Gemeinschaft, Zusammenarbeit, gesellschaftlicher Einbindung
    • Ungeselligkeit: Eigeninteresse, Egoismus, Konkurrenz
  • Antagonismus: Spannung und Konflikt zwischen diesen beiden Tendenzen
  • Kant: Antagonismus als Triebkraft der historischen Entwicklung, führt zur Entstehung von Zivilisation, Kultur, Moral und Recht
  1. Weltoffenheit und exzentrische Positionalität (H. Plessner):
  • Helmuth Plessner: Deutscher Philosoph und Soziologe, Vertreter der Philosophischen Anthropologie
  • Weltoffenheit: Menschliches Vermögen, sich auf die Welt einzulassen, sie zu erfahren und sich selbst darin zu verorten
    • Gegensatz zur Tierwelt: Mensch nicht durch Instinkte festgelegt, besitzt vielfältige Handlungsmöglichkeiten
    • Fähigkeit zur Reflexion, Abstraktion und Kreativität
  • Exzentrische Positionalität: Mensch steht nicht nur in der Welt, sondern auch außerhalb von ihr (geistig)
    • Selbstreflexion, Selbstbewusstsein, Distanz zur eigenen Existenz
    • Mensch als „Grenzgänger“: Zwischen Natur und Kultur, Trieb und Vernunft, Freiheit und Gebundenheit
  1. Emanzipation und Entfremdung (K. Marx):
  • Karl Marx: Deutscher Philosoph, Ökonom und Gesellschaftstheoretiker
  • Emanzipation: Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen, politischen Unterdrückung, ökonomischer Ausbeutung
    • Ziel: Gerechtere und freiere Gesellschaft, in der Individuen ihre Potenziale entfalten können
    • Marxismus: Revolution als notwendiger Schritt zur Emanzipation der Arbeiterklasse
  • Entfremdung: Entfremdung des Menschen von sich selbst, seiner Arbeit, anderen Menschen und der Natur
    • Kapitalismus: Arbeit als Ware, entfremdet den Arbeiter von seinem Produkt, seiner Tätigkeit und sich selbst
    • Entfremdung in sozialen Beziehungen: Konkurrenz, Entsolidarisierung, Entmenschlichung
    • Lösungsansatz: Überwindung des Kapitalismus, Errichtung einer sozialistischen und später kommunistischen Gesellschaft

Tipps und Links zum Üben, Vertiefen und Auseinandersetzen

Auf dieser Seite ist auch Platz für eure Tipps, Beiträge, Hinweise, Arbeitsergebnisse…kurz gesagt alles, was für euch und andere nützlich sein könnte, wenn es um die Auseinandersetzung mit dem Thema geht

Schreibe einen Kommentar