ethische Theorien prüfen

Zentrale Fragen

Wie können wir moralische Fragen und Dilemmata beurteilen?

Welche ethischen Theorien bieten plausible und praktikable Lösungen für moralische Probleme?

Inwieweit sind moralische Werte und Normen kulturabhängig oder universell?

Perspektiven und Anforderungen

  1. Unsicherheit und Brüchigkeit ethischer Argumente: Analyse von moralischen Kontroversen und Diskussion über die Stärken und Schwächen der verschiedenen ethischen Ansätze
  2. Darstellung von zentralen Theorien und Prinzipien (z. B. Kants Pflichtethik, Utilitarismus, Tugendethik, Relativismus)
  3. Anwendung dieser Theorien auf moralische Fragestellungen
  4. Untersuchung der Rolle von gutem Willen (Kant) und Gemeinwohl (Utilitarismus) in der Ethik
  5. Vergleich und Abwägung dieser konkurrierenden Leitgedanken
  6. Diskussion über Anspruch und Autorität der Moral im Licht von Relativismus und Nihilismus (z. B. Nietzsche)
  7. Reflexion über die Bedeutung von Moral in einer pluralistischen Gesellschaft
  8. Präsentation und Analyse von Gedankenexperimenten, um ethische Theorien zu verdeutlichen und zu hinterfragen (z. B. Trolley-Problem)
  9. Gedankenexperimente zur Illustration und Kritik ethischer Theorien nutzen

Grundlegende Wissensbestände

  1. Deskriptiver und normativer Relativismus, Homo-Mensura-Satz:
  • Deskriptiver Relativismus: Beobachtung, dass unterschiedliche Kulturen oder Individuen verschiedene Wertesysteme und Überzeugungen haben
  • Normativer Relativismus: Ethik- und Werteansatz, der besagt, dass moralische Wahrheiten relativ zu Kulturen oder Individuen sind, keine objektiven moralischen Wahrheiten
  • Homo-Mensura-Satz (Protagoras): „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“, moralische und kulturelle Werte entstehen durch menschliches Handeln und Denken
  1. Deontologische und teleologische Positionen der Ethik:
  • Deontologische Ethik: Fokus auf moralischen Regeln und Pflichten, Handlungen an sich sind moralisch richtig oder falsch, unabhängig von ihren Ergebnissen
    • Vertreter: Immanuel Kant, Kategorischer Imperativ
  • Teleologische Ethik: Fokus auf Zielen und Ergebnissen, Handlungen sind moralisch richtig oder falsch, abhängig von ihren Folgen
    • Vertreter: Utilitarismus (Jeremy Bentham, John Stuart Mill), Tugendethik (Aristoteles)
  1. Moralkritik bei F. Nietzsche:
  • Ablehnung traditioneller Moralvorstellungen, insbesondere des Christentums
  • Umwertung aller Werte: Forderung nach einer Neudefinition von Moral und Werten
  • Herrenmoral und Sklavenmoral: Unterscheidung zwischen einer kraftvollen, selbstbewussten Moral der Starken und einer unterdrückenden, reaktiven Moral der Schwachen
  • Wille zur Macht: zentrales Konzept, Leben und Handeln als Ausdruck von Machtstreben
  • Übermensch: Idealbild eines Menschen, der sich über traditionelle Moralvorstellungen erhebt und seine eigenen Werte und Ziele selbstbestimmt

Tipps und Links zum Üben, Vertiefen und Auseinandersetzen

  • das Internet (Suchmaschinen, Fachseiten, Wikipedia, KI-Anwendungen…) kann eine super hilfe sein, um Begriffe zu klären und inhaltlich Fragen zu vertiefen
  • immer eine gute Option ist es Fragen und Thesen mit anderen zu diskutieren
  • ein klasse Test für dich selbst kann es sein, zu philosophischen Ideen, Begriffen und Theorien eigene Anwendungsbeispiele zu formulieren – gelingt das nicht, ist es ein guter Indikator dafür, dass es noch Verständnisprobleme gibt – gelingt es, kannst du mit deinem Beispiel Vorzüge und Schwächen der philosophischen „Idee“ ergründen
  • eine gute Übung zur Reflexion, Vertiefung und Verbalisierung ist es auch immer, einen Essay zu deinen Gedanken oder einem Problem bezüglich des Themas zu schreiben
  • natürlich auch immer gut: fremde Essays lesen, Foren, Videos, sonstige Beiträge zum Thema suchen
  • folgende Tipps gibts zu diesem Thema

Auf dieser Seite ist auch Platz für eure Tipps, Beiträge, Hinweise, Arbeitsergebnisse…kurz gesagt alles, was für euch und andere nützlich sein könnte, wenn es um die Auseinandersetzung mit dem Thema geht

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