Methodisch philosophieren

Zentrale Fragen

Wie erlangen wir Wissen und Erkenntnis?

Welche Rolle spielt die Sprache in der Philosophie und im Erkenntnisprozess?

Wie können wir mit Gegensätzen und Widersprüchen in der Philosophie umgehen?

Perspektiven und Anforderungen

  1. Verhältnis von Begriff und Erfahrung: Analyse von Alltagsepisoden und deren Bedeutung für Begriffsbildung und Erfahrung
  2. Diskussion über Empirismus und Rationalismus in Alltagssituationen
  3. Skizzierung von Kants erkenntnistheoretischem Ansatz
  4. Untersuchung der Bedeutung von Kants kritischer Philosophie für die Erkenntnistheorie
  5. Untersuchung der Rolle von Sprache und Sprechakten in der Philosophie
  6. Auseinandersetzung mit sophistischen Wahrheitsansprüchen
  7. Dialogische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen
  8. Kritische Reflexion über Wahrheitsansprüche und deren Gültigkeit
  9. Präsentation von eigenen Gedanken und Ideen zu metaphysischen Fragestellungen
  10. Auseinandersetzung mit den Grenzen des Erkennbaren und des Sagbaren

Grundlegende Wissensbestände

  1. Empirismus, Rationalismus, kritische Erkenntnistheorie:
  • Empirismus: Erkenntnis basiert hauptsächlich auf Erfahrung, Sinneswahrnehmung als Wissensquelle
    • Vertreter: John Locke, George Berkeley, David Hume
  • Rationalismus: Erkenntnis basiert auf Vernunft – Vernunft als primäre Wissensquelle
    • Vertreter: René Descartes, Baruch Spinoza, Gottfried Wilhelm Leibniz
  • Kritische Erkenntnistheorie: Synthese aus Empirismus und Rationalismus, Erkenntnis durch Zusammenspiel von Erfahrung und Vernunft
    • Vertreter: Immanuel Kant, Transzendentalphilosophie
  • Kants Transzendentalphilosophie und die kopernikanische Wende:
    • Kant: Antwort auf die Probleme von Empirismus und Rationalismus
    • Kopernikanische Wende: Umkehrung der Fragestellung, nicht „Wie passen sich unsere Erkenntnisse der Realität an?“, sondern „Wie passt sich die Realität unseren Erkenntnissen an?“
    • Transzendentalphilosophie: Untersuchung der Bedingungen, unter denen Erkenntnis möglich ist
    • A-priori-Strukturen: von der Erfahrung unabhängige, notwendige Bedingungen der Erkenntnis (z. B. Raum und Zeit)
    • Phänomena und Noumena: Unterscheidung zwischen Erscheinungen (Phänomena), die wir erkennen können, und den Dingen an sich (Noumena), die unserem unmittelbaren Erkennen unzugänglich sind
  1. Intension und Extension von Begriffen, Sprache als Handlung (J. L. Austin, J. Searle):
  • Intension: Bedeutung eines Begriffs, beschreibt Eigenschaften oder Merkmale
  • Extension: Umfang eines Begriffs, bezieht sich auf Objekte, die unter den Begriff fallen
  • Sprache als Handlung: Sprachhandlungen, performativer Aspekt der Sprache, Sprechakte
    • J. L. Austin: Sprechakte in drei Kategorien – Lokution, Illokution, Perlokution
    • J. Searle: Weiterentwicklung von Austins Theorie, Unterscheidung von fünf Typen von Sprechakten
  1. Dialektischer Dreischritt von These, Antithese und Synthese:
  • Dialektik: Methode, um Wahrheit durch logischen Diskurs und Gegensätze zu ermitteln
  • These: Ausgangsposition oder Behauptung
  • Antithese: Gegenposition, die der These widerspricht
  • Synthese: Überwindung der Gegensätze, indem These und Antithese in einer höheren Einheit vereint werden
    • Anwendung: z. B. bei Hegels Dialektik, historischer Materialismus von Marx und Engels

Tipps und Links zum Üben, Vertiefen und Auseinandersetzen

Auf dieser Seite ist auch Platz für eure Tipps, Beiträge, Hinweise, Arbeitsergebnisse…kurz gesagt alles, was für euch und andere nützlich sein könnte, wenn es um die Auseinandersetzung mit dem Thema geht

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